What is it about?

Im Kontext zunehmender Pluralisierung der Gesellschaft und ihrer Erwartungen an die Schule sind Lehrpersonen gefordert, ihren Unterricht spezifischer auf die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler auszurichten, um deren Lernen zu unterstützen und eine gute Qualität des Unterrichts sicherzustellen. Diese Anforderung stellt sich allen Lehrpersonen, unabhängig von ihrer Berufsphase. Studierende werden zunehmend darauf hin ausgebildet. Schulreformen stoßen Prozesse des Umdenkens an und führen zu schulspezifischen Umsetzungen. Wie Lehrpersonen berufliche Anforderungen wahrnehmen und bewältigen, kann berufsphasenspezifisch variieren. In je spezifischen Sozialisationsphasen und bedingt durch unterschiedliche Sozialisationsinstanzen unterscheiden sie sich nicht nur in den erworbenen Kompetenzen, sondern auch in weiteren Komponenten der individuellen Ressourcen, die stress- und ressourcentheoretischen Zugängen folgend (Lazarus / Folkman 1984; Hobfoll 1989) die Wahrnehmung und Deutung dieser Anforderung mitbestimmen. „Es genügt nicht mehr einfach zu unterrichten, d. h. vom Stoff her zu denken und diesen für die Schülerinnen und Schüler aufzubereiten. Ich muss nun auch die Lernprozesse der Lernenden im Auge behalten und eine Arbeitskultur aufbauen, die ermöglicht, dass auch wirklich selbstständig gearbeitet werden kann. Das finde ich schon sehr herausfordernd!“ (E.G., im ersten Berufsjahr Herbst 2008, in Keller-Schneider 2016: 25). Wie Lehrpersonen der Grundschule die Anforderungen an eine Individualisierung von Unterricht und Lernen wahrnehmen und bewältigen und inwiefern sich darin berufsphasenspezifische Differenzen zeigen, steht im Fokus dieses Beitrags. Geprüft wird, wie Lehrpersonen unterschiedlicher Berufsphasen die Relevanz der Bewältigung von auf Individualisierung ausgerichteten Anforderungen einschätzen, wie gut es ihnen gelingt, diese zu bewältigen und inwiefern sie sich dadurch beanspruchen lassen.

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This page is a summary of: Individualisierung in der Grundschule – berufsphasenspezifische Wahrnehmungen, September 2016, Springer Science + Business Media,
DOI: 10.1007/978-3-658-15565-0_14.
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