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Seit 2006 durchläuft Bolivien einen tiefgreifenden politischen Umbruch. Dieser war und ist überaus konfliktträchtig – die Auseinandersetzungen um eine neue Verfassung führten das Land 2008 an den Rand eines Bürgerkriegs. Gleichwohl blieb das Ausmaß politischer Gewalt gering, so dass der Veränderungsprozess bisher weitgehend friedlich und in einem grundlegend demokratischen Rahmen verlief. Dies ist aus friedens- und konflikttheoretischer Sicht erklärungsbedürftig, bedenkt man das Ausmaß an Umverteilung politischer Macht in einem Kontext, in dem in einer Situation ohnehin schwacher demokratischer Institutionen die etablierten politischen Spielregeln offen in Frage gestellt wurden. Der Beitrag fragt nach den Ursachen, die den innerbolivianischen Frieden trotz Umbruch erklären. Die Analyse verweist auf die Bedeutung der Friedensleistungen der Demokratie, zeigt aber, dass demokratische Institutionen in ihrer Wirkung ambivalent sind und ihre Fähigkeit zur friedlichen Bearbeitung soziopolitischer Konflikte nur zu verstehen ist, wenn sie als eingebettet in und im Zusammenspiel mit informellen Politikmustern, politökonomischen Konfliktkonstellationen und internationalen Kontextbedingungen betrachtet werden.

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This page is a summary of: Frieden trotz Umbruch: Eine Analyse der ausbleibenden Gewalteskalation in Boliviens »demokratischer Revolution«, Zeitschrift für Friedens- und Konfliktforschung, January 2012, Nomos Verlag,
DOI: 10.5771/2192-1741-2012-2-219.
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