What is it about?

Unter die Dichter, die sich mit Schriften Kants befassten, dürfte auch Rainer Maria Rilke gehören, dessen als wahrscheinlich anzunehmende Lektüre von Kants vorkritischer Schrift "Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik" vor dem Hintergrund seines Interesses am zeitgenössischen Spiritismus und Okkultismus sowie seiner Bekanntschaft mit dem "Geisterbaron" Karl (Carl) du Prel erfolgte und im Zusammenhang mit seinem einzigen Roman "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" steht. Der Artikel wirft Licht auf die dunkle Seite der Rezeption der kantischen Philosophie, die von du Prel, aber auch von Arthur Schopenhauer auf sehr fragwürdige Weise mit Phänomenen wie dem magnetischen Somnambulismus, dem Hell- und dem Geistersehen in Verbindung gebracht wurde und präsentiert Rilkes Roman als eine begrüßenswerte poetologische Alternative zur (pseudo)philosophischen Affirmation der Gespenster.

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Why is it important?

Bestimmte Themengebiete, die sich Philosophie und Literatur teilen, aus der Perspektive beider zu betrachten, kann dem Verständnis der Sache wie auch dem Selbstverständnis beider Disziplinen oder Tätigkeiten förderlich sein.

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This page is a summary of: Kant, Rilke und die allzeit bereiten Geister, September 2015, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co, KG,
DOI: 10.14220/9783737004800.362.
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